*seufzt*
Hallo erstmal. Ich schließe mich Aeslynn da an; auch wenn ich mich mit dem Lesen der Bewerbung etwas schwer getan habe, war der Wikieintrag sehr überzeugend.
Unter dem Aspekt der Lesbarkeit für den Fall der Fälle noch einmal eine Reinschrift an dieser Stelle:
Das Licht mit Euch, Markgraf Roderick Anduin van Haven.
Mein Name ist Ser Luitwin von Auenstein, ehemaliger Ritter im Orden der Silbernen Hand. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Euer Hohes Haus Unterstützung für den Kampf gegen die unsägliche Geißel der Verlassenen im Arathihochland sucht. So ist es also mein Anliegen, Euch meine Dienste als Ritter und Paladin anzubieten, auf dass Euch meine Erfahrung und mein Umgang mit dem Stahle eine Hilfe bei der Rückeroberung und Sicherung der Ländereien Eurer Familie und des arathischen Königreiches ist.
Solltet Ihr in Eurer Weisheit eine Entscheidung über mein Angebot an Euch getroffen haben, so wird Euer Bote mich im Hause 32 des Kathedralenplatzes finden.
In der Hoffnung, dass euch dieses Schreiben bei bester Gesundheit erreicht,
Luitwin von Auenstein
Zum Verfahren wurde eigentlich schon alles gesagt, mir stach bloß gerade ein gern befolgter Trugschluss ins Auge, den ich kurz ausführen möchte, auch wenn er mit der eigentlichen Bewerbung nicht allzu viel zu tun hat.
The Three Virtues, die drei Tugenden der Paladine. Man kennt sie, man verinnerlicht sie, sie gehören zum Paladinspiel dazu.
Während jedoch die erste Tugend, Respekt, wie auch die dritte Tugend, Mitgefühl, in den allermeisten Fällen korrekt übersetzt und häufig auch korrekt interpretiert werden, unterläuft, besonders auf Die Aldor, vielen Spielern bei der zweiten Tugend ein Übersetzungs- wie auch Sinnhaftigkeitsfehler.
Tenacity. Im Deutschen gibt es dafür viele Entsprechungen: Hartnäckigkeit, Zähigkeit, Beharrlichkeit. Die letzte Übersetzung, Beharrlichkeit, ist diejenige, die am ehesten der eigentlichen Bedeutung dieser Tugend entspricht. Beharrlichkeit hat viele Facetten, darunter vorherrschend der Gedanke, entgegen aller Widrigkeit nicht von seinem Ziel abzuweichen, nicht zu wanken. Man sollte wohl meinen, dass diese Übersetzung und Erklärung, zumindest kurzgefasst, Sinn ergibt und nachvollziehbar ist.
In der Realität ist es jedoch so, dass viele Spieler dazu neigen, Tenacity im Deutschen als Geduld zu übersetzen und auch zu interpretieren, manches mal sogar noch erweitert um Toleranz! Spätestens hier sollte sich doch nun wohl der gesunde Menschenverstand einschalten. Ich will damit nicht sagen, dass Paladine ungeduldig und intolerant sein sollten, von einigen Ausnahmen einmal abgesehen, sondern viel mehr den Begriff der Geduld ganz klar von dem Begriff der Beharrlichkeit zu differenzieren.
Geduld ist per definitionem die Fähigkeit, den Ablauf von Prozessen in Ruhe abwarten zu können; so sagt es das Lexikon. Zu verharren, bisweilen auch unter Zeitdruck oder gar -mangel.
Verglichen mit der oben genannten Definition des Wortes Beharrlichkeit fällt bereits an dieser Stelle ein enormer Unterschied auf: Zwar kann auch im Falle der Beharrlichkeit der Faktor Zeit von Bewandtnis sein, jedoch besteht der Kernaspekt darin, sich durchzubeißen. Was die Geduld betrifft, beschreibt sie, wie bereits erläutert, den Prozess des Ausharrens.
Wir sehen also: Zwischen den Begriffen Geduld und Beharrlichkeit tut sich eine Kluft der Form auf, wie sie sich auch zwischen den Worten "aktiv" und "passiv" findet.
Noch einige abschließende Worte:
Ich freue mich darauf, dich bei Gelegenheit im Rollenspiel kennenzulernen, und hoffe, dass der Inhalt hält, was die Verpackung verspricht.
Hoffentlich hat meine kleine Ausführung nicht zu übermäßiger Verwirrung geführt.
Liebe Grüße,
PO Aeryn